1. Plane richtig
Gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Sieh dir den Fahrweg an, kalkuliere die Fahrtzeit ein und nimm eine Bahn oder einen Bus früher, um mit hoher Wahrscheinlichkeit pünktlich zu sein. Bring deine Bewerbungsunterlagen zur Sicherheit mit. Hab etwas zum Notieren zur Hand. Gern kannst du die Ausbildungsanzeige ausdrucken und darauf kritzeln. Verschaff dir einen Eindruck von der Einrichtung. Guck dir beispielsweise die Webseite an, damit du weißt was dich erwartet. Das zählt alles zum Gesamteindruck. Keiner will es mit verplanten Menschen zu tun haben. Wer anderen hilft, muss zuverlässig sein.
2. Bereite dich auf Fragen vor
„Warum sind Sie der richtige Kandidat/die richtige Kandidatin für die Stelle“, ist eine der Fragen, auf die überall hingewiesen wird, die aber so nur selten gestellt wird. Trotzdem hilft es dir, sie für dich zuvor zu beantworten. Denn grundsätzlich will dein Gegenüber genau das herausfinden. Überlegt dir, welche Stärken du hast und was du besonders gut und gerne machst. Denn in irgendeiner Form wird das zur Sprache kommen.
3. Achte auf Äußerlichkeiten
Nimm das Bügeleisen in die Hand, putz deine Schuhe. Ein gepflegtes äußeres Erscheinungsbild zählt. Klingt altmodisch, ist aber immer noch aktuell. Jacqueline Kalies, Personalerin bei den Sozialdiensten der Volkssolidarität Berlin, beispielsweise ist das wichtig.
4. Bleib authentisch
Wahrscheinlich bist du aufgeregt, wenn du zum Vorstellungsgespräche gehst. Das ist normal und geht den meisten so. Vergiss nicht: Die Einladung an sich ist schon ein gutes Signal. Die haben wirklich Interesse an dir. Nico Ziesmann vom Union-Hilfswerk etwa fordert Bewerberinnen und Bewerber ausdrücklich dazu auf, sie selbst zu bleiben. Erfahrene Personalverantwortliche merken ohnehin sehr schnell, ob ihnen jemand etwas vormachen will. Die Körpersprache verrät alles. Halte den Blickkontakt, lächle und bleib bei der Sache. Stell dein Handy auf stumm, Whatsapp kann warten.
5. Zeige deine soziale Ader
In allen Pflege- und Sozialberuf ist Menschenkontakt das A und O. Dass du gern und gut mit Menschen kannst, kannst du im Vorstellungsgespräch ganz leicht unter Beweis stellen: Sei neugierig auf die Arbeit und die Einrichtung, zeige Lust am Lernen und bringe gute Laune mit. Das jedenfalls wünscht sich Sabine Philbert-Hasucha, Schulleiterin von Campus BB von Bewerbern. „Humor schadet auch nicht“, sagt Harald Berghoff, Geschäftsführer der Alexa Seniorendienste.
6. Stelle Fragen
Zeig dein Interesse an dem Beruf und der Ausbildung, indem du ein paar Fragen stellst, etwa zum Beruf, dem Ablauf der Ausbildung oder zur Einrichtung stellst, die nicht auf der Webseite stehen, etwa: Wer wird mich ausbilden? Wie viele Auszubildende gibt es bei Ihnen? Welche Stationen durchlaufen sie in der Ausbildung? Wie geht es nach der Ausbildung weiter? Damit wirkst du sympathisch und interessiert. Der Dreikampf im Vorstellungsgespräch lautet: erst überlegen, dann reden und gezielte Fragen stellen. Das kannst du auch noch einmal detailliert bei Dirk Franz vom Pestalozzi-Fröbel-Haus nachlesen.
Das geht gar nicht
- Unhöflichkeit dem Gesprächspartner gegenüber, etwa ihm oder ihr ins Wort zu fallen. Hab kein Kaugummi im Mund. Kein Augenkontakt, keine Ansprache beim Namen.
- Duzen, es sei denn der Interviewer will ausdrücklich mit du angesprochen werden.
- Sei nicht der Oberschlaumeier und rede nicht in Lichtgeschwindigkeit, als hättest du alles auswendig gelernt.
- Zu starke Schminke oder Parfums. Herausputzen ja, aber auch nicht so als würdest du einen Oscar verliehen bekommen.
- Falsche Selbstwahrnehmung. Bist du nicht hunderpro das Gesuchte, versuch dich nicht zurechtzubiegen, damit die Antwort passt.
- Schlecht über andere reden, Witze auf Kosten andere zu machen.
Mit der Ausbildung beginnt ein neuer Lebensabschnitt für dich. Es ist deine Zukunft, um die es geht. Zeige also in dem Vorstellungsgespräch, was du drauf hast!
Autorin: Radosveta Strumenlieva