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"Nicht den Blick für das Wesentliche verlieren"

Junge Frauen und Männer, die ein FSJ machen wollen, sollten Neugier und Offenheit mitbringen, sagt Kirsten Peters. Sie ist Koordinatorin für den Freiwilligendienst bei den Lichterberger Werkstätten. Die Freiwilligen stärken nicht nur Kompetenzen wie Zeitmanagement, sondern lernen auch, den Blick für das Wesentliche zu schärfen.

Name: Kirsten Peters
Alter: 31
Ausbildung: Sonder- und Integrationspädagogin (Master of Arts)
Arbeitgeber:  Lichtenberger Werkstätten (LWB), Berlin
Position: Koordinatorin für Praktika, Freiwilligendienste und Ehrenamt



Was raten Sie jungen Menschen, die sich für einen Freiwilligendienst interessieren?

Wer einen Freiwilligendienst machen möchte, sollte sich zunächst genau über die Einrichtung informieren. Interessenten können sich entweder an eine Einsatzstelle wenden, die passende Einrichtungen empfiehlt oder die Einrichtung der Wahl direkt kontaktieren. Wir als LWB bieten ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst in unserer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen an. Zur Auswahl stehen verschiedene Abteilungen, wie zum Beispiel Bereiche wie Kunsthandwerk, Sortieren, Verpacken und Montage oder digitale Archivierung.

Welche Eigenschaften müssen Freiwillige mitbringen?

Ganz wichtig sind Einfühlungsvermögen, Neugierde und Offenheit gegenüber den  verschiedenen Menschen, die in den Betriebsstätten der Werkstatt arbeiten. Freiwillige sollten außerdem in der Lage sein, auf andere zuzugehen. Menschen mit Behinderungen haben unterschiedlich hohe Hilfebedarfe. Freiwillige müssen deshalb auch belastbar und geduldig sein.

Worauf legen Sie bei Bewerbungen wert?

Wir wünschen uns ein Anschreiben und einen Lebenslauf – möglichst nicht als Word-Dokument, sondern in einem zusammenhängenden PDF-Dokument. Zeugnisse können Bewerber gerne mitschicken, aber wichtiger als Noten ist uns die Motivation. Kandidaten sollten in der Bewerbung gut begründen, warum sie bei uns arbeiten möchten. Wir wollen wissen, was sie dazu bewegt, sich für eine Arbeit mit Menschen mit Behinderungen zu entscheiden. 

Womit können Kandidaten im Bewerbungsgespräch bei Ihnen punkten?

Auch im Bewerbungsgespräch sollten Bewerber erklären, was sie zu einem Freiwilligendienst motiviert. In erster Linie geht es mir aber darum, den Bewerber kennenzulernen. Ich fordere Kandidaten deshalb immer zu Beginn des Gesprächs auf, sich vorzustellen und frage, was sie sich von dem Freiwilligendienst wünschen. Im Gespräch versuche ich dann herauszufinden, welcher Bereich und welche Gruppenleitungen am besten zum jeweiligen Bewerber passen. Kandidaten machen bei uns immer zwei Hospitationstage, um die Einrichtung, die Abteilung und die Gruppe kennenzulernen. Ebenso können die Gruppenleitungen und auch die Menschen mit Behinderungen überprüfen, ob es wirklich passt und ob man sich einen einjährigen Freiwilligendienst gemeinsam vorstellen kann.

Was sind für Sie die Ausschlusskriterien?

Eigentlich gibt es keine Ausschlusskriterien. Wenn Bewerber motiviert sind, haben wir in der Regel auch eine passende Stelle in der Werkstatt. Zwar ist es schon vorgekommen, dass Freiwillige in der Probezeit doch merken, dass die Arbeit nicht das Richtige für sie ist und den Dienst abbrechen, das passiert aber selten.

Warum sollen sich Schulabgänger/innen für einen Freiwilligendienst bei Ihnen entscheiden?

Wir haben vielfältige Angebote, da ist für jeden etwas dabei. Außerdem bietet unser Freiwilligendienst die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und sich Kompetenzen im Bereich Arbeitsorganisation oder Zeitmanagement anzueignen. Freiwillige lernen bei uns auch, kleine Erfolge zu schätzen und den Blick für das Wesentliche im Arbeitsalltag zu gewinnen. Viele Freiwillige gehen nach ihrem Dienst positiv gestärkt und selbstbewusster in ihre berufliche Zukunft.

Interview: Birke Carolin Resch

Mehr Infos über Kirstens Arbeitgeber findest du hier.

Willst du auch dort arbeiten? Hier gehts zum Stellenangebot.

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