ausbildungskompass_mobile_logo

„Nach der Pflegeausbildung möchte ich Rettungssanitäterin werden“

|   Pflegefachkraft

Bei einem Schülerpraktikum im Altenpflegezentrum hat Jessica Rosenthal gemerkt, dass ihr die Pflegearbeit liegt und gefällt. Besonders schätzt sie die Dankbarkeit der Patienten.

Name: Jessica Rosenthal

Alter: 18 Jahre

Ausbildung: Pflegefachkraft, 1. Lehrjahr

Ausbildungsstätte: Havelland Kliniken Nauen

Fachschule: Pflegefachschule Nauen

 

Warum möchtest du in der Pflege arbeiten?

Weil ich einen starken Bezug zu Menschen habe. Ich möchte Menschen das Gefühl geben, dass andere sich für sie interessieren und für sie da sind. Deshalb habe ich in der zehnten Klasse während meines Schülerpraktikums drei Wochen lang in einem Altenpflegezentrum gearbeitet. Ich habe gemerkt, dass mir die Arbeit einfach liegt und ich mit Menschen arbeiten will. So habe ich direkt nach der Schule die Ausbildung begonnen.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?

Morgens starte ich immer mit der Körperpflege der Patienten und reiche ihnen Essen an. Außerdem überprüfe ich die Vitalfunktionen, bin mit der Medikamentengabe befasst und bringe die Patienten zu Untersuchungen. Da ich sehr schnell und viel lerne, darf ich auch schon Aufgaben wie Insulin spritzen übernehmen. Die meiste Zeit verbringe ich am Patienten, für die Dokumentation muss ich allerdings oft am PC arbeiten.

Bist du bei der Arbeit eher auf dich gestellt oder arbeitest du im Team?

Ich arbeite sehr viel im Team, habe absoluten Teamgeist. Kommunikation wird bei uns großgeschrieben. Das ist vor allem wichtig, wenn wir Patienten übergeben oder das weitere Vorgehen absprechen. Und wenn wir Hilfe brauchen, holen wir uns gegenseitig.

Welche Herausforderungen stellen sich dir im Arbeitsalltag?

Die Patienten sind alle sehr verschieden, man muss sich auf jeden Einzelnen einstimmen. Manche sind sehr ruhig, andere werden manchmal aggressiv. Auch die Konfrontation mit dem Tod ist für Patienten oft schwierig. Ich selbst kann Arbeit und Freizeit allerdings gut trennen und lasse die Menschen gehen, wenn es so weit ist.

Worin liegen deine Stärken?

Ich kann Menschen sehr viel geben, sowohl pflegerische Zuwendung als auch seelische Unterstützung. Wenn jemand anfängt zu weinen, bleibe ich beim Patienten und frage nach, was los ist. Die meisten erzählen dann auch, was sie bewegt. Außerdem fällt mir die Kommunikation leicht, ich rede sehr offen und scheue auch nicht davor zurück, Probleme anzusprechen.

Was ist dir zu Beginn schwergefallen?

Anfangs fand ich es schwierig, mit Patienten umzugehen, die mich von jetzt auf gleich anschreien. Ich habe mich dann gefragt: Liegt das an mir oder der Krankheit? Mittlerweile habe ich gelernt, es nicht persönlich zu nehmen. Stattdessen versuche ich herauszufinden, was das Problem des Patienten ist. Außerdem war es eine Umstellung, auch an Wochenenden und Feiertagen zu arbeiten. Vorher hatte ich da aufgrund der Schulferien immer frei.

Was schätzest du besonders an der Altenpflege?

Die Dankbarkeit der Patienten. Man muss sich nicht verstellen, um den Patienten zu gefallen, denn sie sind für jeden dankbar, der sie pflegt und auf ihrem Weg begleitet. Auch schätze ich, dass bei uns jeder Mensch bedingungslos aufgenommen wird.

Gibt es auch etwas in dem Berufsfeld, das du gerne verändern würdest?

Manche Kollegen gehen mit den Patienten ruppig um. Ich würde sehr begrüßen, wenn sich das ändert. Natürlich spüre ich auch Corona und den Pflegenotstand im Alltag. Es fehlt einfach dringend benötigtes Personal und wir Azubis werden mittlerweile eingesetzt, um dieses zu ersetzen.

Was ist das Besondere an deiner Ausbildung?

Dass ich mit den verschiedensten Menschen zu tun habe. Dabei lerne ich unterschiedliche Pflegetechniken kennen. Aber vor allem kann ich Menschen helfen, gesund zu werden oder eben ohne Angst aus dem Leben zu treten.

Was würdest du anderen sagen, warum sollten sie sich für die Ausbildung in der Pflege entscheiden?

Durch die Ausbildung findet man mehr zu sich. Durch das Pflegen der Patienten nimmt man seinen eigenen Körper mehr wahr und weiß, was passiert, wenn es einem selbst mal nicht gut geht. Das Wichtigste aber ist, dass man Menschen ein gutes Gefühl gibt und dadurch Dankbarkeit zurückbekommt.

Wie viel Freizeit bleibt neben der Ausbildung?

Mir bleibt auf jeden Fall ausreichend Freizeit. Nach der Arbeit fahre ich regelmäßig noch zu meinem Pferd und gehe in den Tanzverein.

Wo siehst du dich beruflich in zehn Jahren?

Nach der Pflegeausbildung möchte ich unbedingt noch die Ausbildung zum Notfall- und Rettungssanitäter machen. Dort kann ich Menschen in akuten Notfallsituationen helfen. Außerdem interessiere da ich mich sehr für Wunden und Verletzungen und dafür, wie diese behandelt und versorgt werden. Ich hab mir dazu auch schon selbst einiges angelesen. Durch meine jetzige Ausbildung muss ich dafür nur noch zwei Jahre dranhängen.

Mehr Informationen zu Jessicas' Arbeitgeber findest du hier.

Zurück

Die neusten Jobs

Potsdam
Seit: 15.04.2020
Berlin
Seit: 01.04.2020
Berlin
Seit: 01.04.2020
Berlin
Seit: 01.04.2020