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„Die Balance muss man sich selbst schaffen“

|   Altenpfleger/in

Schon vor ihrer Ausbildung sammelte Franziska Erfahrung in der Pflege. Welchen Traum sie sich erfüllen will und wie sie den Ausgleich zwischen Ausbildung und Freizeit findet, erzählt sie im Interview.

Name: Franziska von Knoblauch
Alter: 27
Ausbildung: Altenpflegerin, 3. Ausbildungsjahr
Ausbildungsstätte: Seniorenstiftung Prenzlauer Berg, Berlin
Berufsfachschule: Stiftung SPI Sozialpädagogisches Institut Walter May

Was ist deine Motivation, Altenpflegerin zu werden?

Ich will Altenpflegerin werden, weil ich Menschen ihren letzten Lebensabschnitt so schön wie möglich gestalten will und den Angehörigen zur Seite stehen möchte. Ich sehe täglich in meiner Arbeit, wie viel Dankbarkeit und Anerkennung dabei zurückkommen.

Wie sieht dein Ausbildungsalltag aus?

Je nach Themen in der Schule vertiefe ich meine Kenntnisse in der Praxis. Im Seniorenheim nehme ich an der Schichtübergabe teil und informiere mich über Auffälligkeiten der Bewohner, anstehende Termine, Arztvisiten oder Medikamentenänderungen. Nach der Körperpflege der Bewohner erfolgen gegen 7:30 Uhr die Medikamentenvergabe und Blutzuckermessung, die ich im dritten Lehrjahr durchführen darf. Nach dem Frühstück der Bewohner wird meist Organisatorisches erledigt. Dazu gehören die Vereinbarung von Terminen, die Kontrolle der Medikamente, Pflegevisiten oder Planung. Es finden Leserunden sowie Kraft- und Balancetrainings mit den Bewohnern statt. Neben Kontrollen von Vitalzeichen wie Puls, Blutdruck oder Körpertemperatur, bestellen wir Medikamente und kommunizieren mit den behandelnden Ärzten. Dann erfolgen die sogenannten Prophylaxen, das sind vorbeugende Maßnahmen gegen Erkrankungen, je nach Krankheitsbild. 

Ist die Ausbildung so, wie du sie dir vorgestellt hast?

Ich habe vor der Ausbildung schon drei Jahre in der Pflege gearbeitet. Daher wusste ich, was auf mich zukommt und konnte schon viel mit in die Ausbildung nehmen. Wenn man Verantwortungsbewusstsein, Organisationstalent und ganz viel Herz mitbringt, ist man in der Pflege genau richtig.

Warum sollen Schulabgänger/innen sich für den Beruf des/der Altenpflegers/in entscheiden?

Weil es ein total schöner Beruf mit Zukunft ist. Viele bringen den Job ja oft nur mit Arschabwischern in Verbindung, was gar nicht der Wahrheit entspricht. Klar verrichtet man auch unangenehme Arbeit, aber das gehört dazu. Wenn wir nicht mehr könnten und auf die Hilfe von Anderen angewiesen wären, würden wir auch dankbar sein für die Unterstützung. Man bekommt große Anerkennung und Dankbarkeit zurück. Im Umgang mit den Bewohnern lernt man viel über sich und hört sich interessante Lebensgeschichten an, was sehr toll ist. 

Wo siehst du dich in zehn Jahren? 

In zehn Jahren möchte ich eigentlich meinen Traum verwirklichen, in einem Hospiz zu arbeiten oder auch im Heim – zusammen mit meinem ausgebildeten Therapiehund.

Was ist dir anfangs schwergefallen? Was ist bei deinem Beruf anstrengend?

Da ich schon Berufserfahrung hatte, gab es eigentlich keine großen Probleme. Ich befinde mich momentan im dritten Lehrjahr, mir wird fachlich und organisatorisch immer mehr Verantwortung übertragen. Was mir etwas schwer fällt, ist eine Führungsposition einzunehmen und meine Kollegen in der Schicht einzuteilen. Anstrengend ist manchmal die körperliche Belastung durch fehlendes Personal und der damit entstehende Mehraufwand. Wobei man trotzdem bemüht ist, gute Qualität zu leisten. 

Was ist dir anfangs leichtgefallen? Was macht dir bei deinem Beruf am meisten Spaß? 

Mir macht es Spaß, die Freude der Bewohner zu sehen, wenn man Schicht hat und sich mit ihnen unterhält. Da ich selbst zwei Kinder habe, freue ich mich, wenn mir die Bewohner erzählen, was ihre Kinder früher so angestellt haben oder wenn wir gemeinsame Ausflüge in den Tierpark zu unternehmen. Es gehört zum Job dazu, sich auf die Bewohner und deren Angehörigen einzugehen und sich deren Gewohnheiten anzupassen. 

Wie findest du die Balance zwischen Ausbildung und Freizeit?

Die Balance zwischen Ausbildung und Freizeit muss man sich selbst schaffen. Es ist wichtig, sich einen Ausgleich zu suchen. Egal ob Sport oder Tanzen – Hauptsache, es macht Spaß. Bei mir ist es zum Beispiel mein Pferd, bei dem ich nach dem Dienst Ruhe finde – und zusammen mit meinen Kindern neue Energie.

Interview: Radosveta Strumenlieva

Mehr Infos über Franziskas Arbeitgeber findest du hier.

Willst du auch dort arbeiten? Hier gehts zum Stellenangebot.

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